Wie man ein Dinkelbrot Rezept in 5 einfachen Schritten backt

Wussten Sie, dass 85% der Deutschen täglich Brot essen, aber viele noch nie ihr eigenes Brot gebacken haben?

Das ist verständlich – viele denken, Brotbacken sei kompliziert und zeitaufwendig. Besonders ein Dinkelbrot rezept kann auf den ersten Blick einschüchternd wirken. Doch wir versprechen Ihnen: Es ist einfacher als Sie denken!

Wir backen seit Jahren Dinkelbrot selber und haben alle Tricks und Kniffe gelernt, die Sie für ein perfektes Resultat brauchen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein köstliches, knuspriges Dinkelbrot backen können – ganz ohne Vorkenntnisse und mit Zutaten, die Sie wahrscheinlich schon zu Hause haben.

Egal ob Sie Anfänger oder erfahrener Hobbybäcker sind, unser bewährtes Dinkelbrot rezept mit Hefe wird Ihnen helfen, ein herrlich duftendes Brot zu zaubern. Los geht’s!

Die Grundlagen des Dinkelbrots verstehen

Bevor wir mit unserem Dinkelbrot rezept beginnen, möchte ich Ihnen die faszinierende Welt des Dinkels näherbringen. Als erfahrener Hobbybäcker habe ich gelernt, dass das Verständnis der Grundlagen der Schlüssel zum perfekten Brot ist.

Warum Dinkelmehl besonders gesund ist

Dinkel ist nicht nur ein gewöhnliches Getreide – es ist ein wahres Nährstoffwunder! Im Vergleich zu normalem Weizen enthält Dinkel deutlich mehr Mineralstoffe und Vitamine. Pro 100 Gramm finden wir hier 12g Protein, während Weizen nur 10g enthält. Besonders beeindruckend ist der Eisengehalt, der mit 1,16mg fast doppelt so hoch ist wie bei Weizen.

Benötigte Zutaten und Werkzeuge

Für ein perfektes Dinkelbrot brauchen wir:

  • Grundzutaten: Dinkelmehl, Wasser, Hefe, Salz
  • Werkzeuge:
    • Eine große Rührschüssel
    • Küchenwaage (auf Gramm genau!)
    • Backblech oder Gärkorb
    • Teigschaber

Verschiedene Dinkelmehlsorten im Überblick

Die Wahl des richtigen Mehls ist entscheidend für Ihr Dinkelbrot rezept. Hier eine Übersicht der wichtigsten Typen:

MehltypeVerwendungEigenschaften
Type 630Feingebäck, KuchenHell, fein gemahlen
Type 812Pizza, KuchenMittlere Körnung
Type 1050Herzhaftes BrotDunkler, mineralstoffreich
Drei Schalen mit Dinkelmehl, beschriftet als Typ 630, 812 und 1050, auf einem Holzuntergrund

Ein wichtiger Tipp aus meiner Erfahrung: Achten Sie beim Kauf auf Bio-Qualität. Dinkel braucht weniger Dünger und Pestizide als Weizen, was ihn zu einer nachhaltigen Wahl macht. Außerdem ist er durch seine robuste Spelzenhülle besonders gut vor Umwelteinflüssen geschützt.

Wenn Sie Dinkelmehl zum ersten Mal verwenden, beginnen Sie am besten mit Type 630. Es ist am vielseitigsten einsetzbar und verzeiht auch kleine Fehler beim Backen. Beachten Sie aber, dass Dinkelteig etwas empfindlicher ist und weniger lange geknetet werden sollte als Weizenteig.

Der perfekte Vorteig

In meiner langjährigen Erfahrung mit dem Dinkelbrot rezept habe ich gelernt, dass der Vorteig der wichtigste Schritt für ein perfektes Brot ist. Lassen Sie mich Ihnen zeigen, wie wir einen idealen Vorteig zubereiten.

Rührschüssel mit Dinkelmehl, Wasser und Hefe für den Vorteig, im Hintergrund eine Küchenwaage  - dinkelbrot selber backen

Die richtige Temperatur und Wassermenge

Die optimale Temperatur für unseren Vorteig liegt zwischen 22-24°C. Bei dieser Temperatur entwickeln sich die besten Aromen. Ich empfehle folgende Grundmischung:

  • 60g Dinkelmehl Type 1050
  • 60ml Wasser (lauwarm)
  • 1g frische Hefe

Wichtig: Bei Raumtemperaturen über 24°C stelle ich den Vorteig in den Kühlschrank, um eine Übergärung zu vermeiden.

Hefemenge und Gehzeit berechnen

Die Gehzeit ist entscheidend für den Geschmack. Für einen Standard-Vorteig rechnen wir:

  • 8-10 Stunden bei 22-24°C
  • 15-18 Stunden bei kühlerer Temperatur

Ein praktischer Tipp aus meiner Küche: Pro 500g Mehl verwende ich einen halben Würfel Frischhefe oder ein Päckchen Trockenhefe. Bei längerer Gehzeit reduziere ich die Hefemenge um die Hälfte.

Vorteig Konsistenz erkennen

Die perfekte Konsistenz ist erreicht, wenn:

  1. Der Teig leicht blasig ist
  2. Ein angenehm säuerlicher Duft entsteht
  3. Das Volumen sich etwa verdoppelt hat
TemperaturGehzeitKonsistenz
22-24°C8-10hLeicht blasig
18-20°C15-18hFester
Kühlschrank24hSehr fest

Ein besonderer Hinweis: Durch die Autolyse (Vorquellen des Mehls) verbessert sich die Glutenentwicklung deutlich. Dies ist besonders wichtig bei unserem Dinkelbrot rezept, da Dinkelmehl empfindlicher ist als normales Weizenmehl.

Wenn Sie diese Grundregeln befolgen, haben Sie die perfekte Basis für Ihr Dinkelbrot. Der Vorteig sollte eine puddingartige Konsistenz erreichen – das ist mein bewährter Indikator für einen gelungenen Start.

Hauptteig kneten und formen

Jetzt, wo wir unseren Vorteig perfekt vorbereitet haben, kommen wir zum spannendsten Teil unseres Dinkelbrot Rezepts – dem Hauptteig. Als langjähriger Hobbybäcker weiß ich, dass gerade hier die größten Herausforderungen lauern.

Knetmethoden und Zeitangaben

Bei Dinkelteig ist weniger oft mehr! Anders als Weizenteig braucht unser Dinkelteig nur 1-2 Minuten Knetzeit. Ich knete immer auf langsamer Stufe, da Dinkel sehr empfindlich ist. Die optimale Teigtemperatur sollte zwischen 23-27°C liegen.

Ein perfekt gekneteter Teig ist:

  • Glatt an der Oberfläche
  • Leicht gespannt
  • Matt statt glänzend
Hände kneten Dinkelteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit Teigschaber und Nudelholz im Hintergrund - dinkelbrot rezept mit hefe

Mein Profi-Tipp: Machen Sie die Fensterprobe! Ziehen Sie ein kleines Stück Teig vorsichtig auseinander – wenn sich eine dünne, durchscheinende Haut bildet, ohne zu reißen, ist der Teig perfekt geknetet.

Teigruhe und Gärzeit

Die richtige Teigruhe ist entscheidend für ein aromatisches Dinkelbrot. Hier mein bewährter Zeitplan:

PhaseTemperaturDauer
Erste Teigruhe20-22°C2 Stunden
Stückgare23°C45 Minuten

Während der ersten Teigruhe führe ich drei Dehn- und Faltvorgänge durch. Das stärkt die Teigstruktur und sorgt für eine schöne Krume.

Brotlaib richtig formen

Nach der Teigruhe kommt der kreative Teil. So forme ich meinen perfekten Brotlaib:

  1. Teig vorsichtig auf bemehlte Arbeitsfläche geben
  2. Von zwei gegenüberliegenden Seiten zur Mitte falten
  3. Teig wie eine Schnecke aufrollen, dabei Spannung aufbauen
  4. Nahtstelle nach unten in den bemehlten Gärkorb legen

Wichtig: Arbeiten Sie behutsam und drücken Sie nicht zu viel Luft aus dem Teig. Bei meinem Dinkelbrot rezept hat sich bewährt, den Teig über Nacht für 12-16 Stunden im Kühlschrank reifen zu lassen. Das entwickelt nicht nur mehr Aroma, sondern macht das Brot auch besser schneidbar.

Für Anfänger empfehle ich, mit einer Kastenform zu starten. Der Teig hat dort mehr Halt und verzeiht kleine Formungsfehler. Mit etwas Übung können Sie dann zu frei geformten Broten übergehen.

Das Brot richtig backen

Der spannendste Moment beim Dinkelbrot rezept ist für mich immer das Backen. Nach all der Vorbereitung entscheidet sich jetzt, ob unser Brot die perfekte Kruste und einen saftigen Kern bekommt.

Backofentemperatur und Backdauer

Ich heize meinen Backofen immer auf 250°C vor. Die hohe Anfangstemperatur ist der Schlüssel zum Erfolg. Nach den ersten 10 Minuten reduziere ich auf 220°C, und für die letzten 45 Minuten stelle ich auf 180°C um.

Meine bewährte Temperatur-Tabelle:

PhaseTemperaturDauer
Anfangsphase250°C10 Min
Mittlere Phase220°C20 Min
Endphase180°C45 Min
dinkelbrot rezepte - Frisch gebackenes Dinkelbrot kühlt auf einem Gitter ab, mit goldbrauner Kruste und leichtem Dampf

Dampf und Kruste

Eine knusprige Kruste erreichen wir nur mit ausreichend Dampf. Ich nutze dafür zwei effektive Methoden:

  • Eine feuerfeste Schale mit Wasser auf dem Ofenboden
  • Besprühen des Brotes alle 30 Minuten mit kaltem Wasser

Der Dampf sorgt dafür, dass die Teighaut länger elastisch bleibt und das Brot optimal aufgehen kann. Besonders in den ersten 15 Minuten ist der Dampf entscheidend für eine gleichmäßige, knusprige Kruste.

Garprobe und Kerntemperatur

Um zu prüfen, ob unser Dinkelbrot fertig ist, verwende ich zwei zuverlässige Methoden:

  1. Kerntemperatur-Test: Das Brot ist perfekt, wenn es eine Kerntemperatur von 95-97°C erreicht hat. Ich steche dafür ein Thermometer in die Mitte des Brotes.
  2. Klopfprobe: Klopfen Sie mit den Fingerknöcheln auf den Brotboden – klingt es hohl, ist es fertig. Diese traditionelle Methode nutze ich zusätzlich zur Temperaturmessung.

Nach dem Backen lasse ich mein Brot immer auf einem Gitter abkühlen. Das ist wichtig, damit sich am Boden keine Feuchtigkeit staut und die Kruste schön knusprig bleibt. Ein gut gebackenes Dinkelbrot erkennen Sie an einer goldbraunen, gleichmäßigen Kruste und einem saftigen Inneren.

Mein Profi-Tipp: Wenn die Kruste zu dunkel wird, aber die Kerntemperatur noch nicht stimmt, decke ich das Brot mit Alufolie ab. So kann es fertig backen, ohne zu verbrennen.

Lagerung und Haltbarkeit

Nach dem erfolgreichen Backen unseres Dinkelbrots kommt die wichtige Frage der richtigen Lagerung. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die richtige Aufbewahrung entscheidend für den langanhaltenden Genuss ist.

Richtige Aufbewahrung

Die optimale Lagertemperatur für unser Dinkelbrot liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Ich bewahre mein Brot am liebsten in einem Tontopf auf, da dieser die Feuchtigkeit optimal reguliert. Ein unglasierter Keramiktopf nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder an das Brot ab.

Hier meine Übersicht zur Haltbarkeit verschiedener Brotsorten bei optimaler Lagerung:

BrotsorteHaltbarkeit
Vollkornbrot7-9 Tage
Roggenbrot7-10 Tage
Weizenmischbrot4-6 Tage
Weizenbrot2-4 Tage

Frischhaltung Tipps

Meine wichtigsten Tipps für eine optimale Frischhaltung:

  • Den Brotbehälter einmal wöchentlich mit Essigwasser reinigen
  • Das angeschnittene Brot mit der Schnittfläche nach unten lagern
  • Keine Plastiktüten verwenden – sie fördern Schimmelbildung
  • Brot niemals im Kühlschrank aufbewahren, da es dort schnell austrocknet

Wichtig: Ein Brotkasten sollte immer atmungsaktiv sein oder Belüftungslöcher haben. Ich stelle meinen Brotkasten nie in direktes Sonnenlicht oder neben Wärmequellen, da dies die Haltbarkeit deutlich verkürzt.

Einfrieren und Auftauen

Wenn ich größere Mengen Dinkelbrot backe, friere ich einen Teil ein. Dabei beachte ich folgende Grundregeln:

Ein ganzer Brotlaib hält sich im Tiefkühler bis zu sechs Monate, während einzelne Scheiben etwa drei Monate haltbar sind. Ich friere das Brot immer möglichst frisch ein und verpacke es luftdicht in Gefrierbeuteln oder -dosen.

Für das Auftauen empfehle ich diese Methode:

  1. Brot bei Zimmertemperatur auftauen lassen (etwa 5 Stunden für einen ganzen Laib)
  2. Mit einem Tuch abdecken während des Auftauens
  3. Nach dem Auftauen für 10-15 Minuten bei 200 Grad aufbacken

Mein Geheimtipp: Für einzelne Scheiben nutze ich den Toaster – das geht schnell und das Brot schmeckt wie frisch gebacken. Bei ganzen Laiben lasse ich mir Zeit und taue sie über Nacht auf, das erhält die Qualität am besten.

Besonders praktisch: Wenn ich weiß, dass ich nicht das ganze Brot auf einmal brauche, schneide ich es direkt nach dem Backen in Scheiben und friere diese einzeln ein. So kann ich später genau die Menge entnehmen, die ich brauche.

Infografik mit den Vorteilen von Dinkelbrot, inklusive hohem Eiweißgehalt, Nachhaltigkeit und Lagerungstipps - dinkelbrot selber machen

Schlussfolgerung

Das Backen eines perfekten Dinkelbrots mag anfangs wie eine Herausforderung erscheinen, doch mit den richtigen Techniken und etwas Übung werden Sie schnell zum Experten. Meine jahrelange Erfahrung zeigt mir immer wieder: Der Schlüssel liegt in der sorgfältigen Vorbereitung des Vorteigs und der richtigen Knetzeit.

Sie haben jetzt alle wichtigen Grundlagen kennengelernt – von der Wahl des richtigen Dinkelmehls über die optimale Teigführung bis hin zur korrekten Lagerung. Besonders wichtig ist die Beachtung der Temperaturen und Ruhezeiten, die Ihrem Brot den charakteristischen Geschmack verleihen.

Mein persönlicher Rat: Lassen Sie sich von den ersten Versuchen nicht entmutigen. Jedes selbstgebackene Brot ist ein Lernprozess, und schon bald werden Sie den herrlichen Duft eines perfekt gelungenen Dinkelbrots in Ihrer Küche genießen können. Experimentieren Sie mit verschiedenen Mehltypen und passen Sie die Rezeptur an Ihre Vorlieben an – so entwickeln Sie Ihr ganz persönliches Lieblingsbrot.

FAQs

Q1. Wie unterscheidet sich das Backen mit Dinkelmehl von normalem Weizenmehl?

Dinkelmehl enthält mehr Eiweiß und Mineralstoffe als Weizenmehl. Die Klebereiweiße im Dinkel sind anders, daher sollte der Teig schonender und kürzer geknetet werden. Eine Knetzeit von nur 1-2 Minuten auf langsamer Stufe ist oft ausreichend.

Q2. Welches Verhältnis von Mehl zu Wasser ist beim Dinkelbrot ideal?

Für 500g Dinkelmehl empfiehlt sich etwa 330g lauwarmes Wasser. Zusätzlich benötigen Sie 10g Salz und 21g Frischhefe für ein einfaches Grundrezept.

Q3. Wie lange sollte man den Dinkelteig gehen lassen?

Die Gehzeit für Dinkelteig ist flexibel. Bei einer Langzeitführung kann der Teig zwischen 12 und 24 Stunden reifen. Diese längere Reifezeit fördert die Aromaentwicklung und verbessert die Textur des Brotes.

Q4. Was kann man tun, wenn das Dinkelbrot zu trocken wird?

Da Dinkel weniger Wasser bindet als Weizen, kann reines Dinkelbrot trocken werden. Um dies auszugleichen, können Sie Mischbrote aus Dinkel, Roggen und Weizen backen oder Kochstücke in den Teig einarbeiten, die mehr Feuchtigkeit binden.

Q5. Wie bewahrt man Dinkelbrot am besten auf?

Dinkelbrot sollte bei 18-22°C in einem atmungsaktiven Behälter wie einem Tontopf oder Brotkasten gelagert werden. Vermeiden Sie Plastiktüten und den Kühlschrank. Bei richtiger Lagerung hält sich Vollkorn-Dinkelbrot 7-9 Tage frisch. Für längere Haltbarkeit kann das Brot auch eingefroren werden.

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